Die Natur übernimmt die Heiler*innenrolle

In der aktuellen Woche (23) habe ich mich sehr mit Natur und diversen Pflanzerl auseinander gesetzt. Einfach auch weil ich die klare Trennung zwischen meinem Job und meinem Privatleben finden möchte. Ich mag meine Job - ich liebe die Vielfalt der Aufgaben aber ich bin jetzt nach 3 Monaten im Corona-Modus ziemlich ausgebrannt und ich brauche Abstand.

 

Den gibt mir unser Garten - aber auch die Lobau, die Alte Donau, das Grün rundherum, aber am meisten halt unser Garten. Weil wir dort so viel schon bewegt haben, weil wir uns komplett darauf konzentrieren biologisch zu garteln auch wenn manchmal so die Chemiekeule und die schnellen Ergebnisse damit, locken.

 

Aber ich habe Hans zb. heute unsere Firmendruckerei für die Honig-Etiketten vorgeschlagen, weil wir ja Biohonig produzieren und dann sollte doch das Etikett ebenso biologisch abbaubar und aus nachhaltiger Produktion stammen. Vorgabe wäre es keine, aber ich bin dermaßen gebrieft das ich garnicht anders kann.

 

Zurück zur Natur - ich habe lange darüber nachgedacht, warum Hans bis vor wenigen Monaten unseren Garten, unser Haus unser gesamte Liegenschaft einfach aus einem komplett anderen Blickwinkel sah als ich. Ich habe ihm zugehört, habe versucht seine Ansätze nachzuvollziehen und schlußendlich bin ich auf das Ergebnis gekommen. Also auf das was ich meine das es ist.

 

Hans gibt den positiven Dingen, Ereignissen etc. einfach mehr Raum. Er übersieht das was noch gemacht werden muss, was noch nicht ganz passt usw. nicht, er konzentriert sich aber jedenfalls auf die Arbeiten, die schon getan wurden und die gut funktioniert haben. Die unser Leben verschönert haben.

 

Solche Menschen, so dachte ich, sind Träumer, sie malen sich ihr Umfeld schön. Nur das stimmt nicht - Hans ist Realist, er möchte aber in einer schönen Welt leben, also ist sein Fokus auf den schönen Dingen, dabei übersieht er das Negative - das nicht so Tolle nicht,  aber er gibt dem Schönen, dem Guten einfach viel mehr Raum.

 

Das steht im krassen Gegensatz zu meiner bisherigen Denke - mein Ansatz war bis vor Kurzem , okay xyz ist geschafft was muss als Nächstes erledigt werden? Ich habe mir selten Zeit genommen, die tollen Dinge die ich schon erreicht habe, auch zu würdigen. Ziel erreicht - wo ist das Nächste?? Nicht einmal mein wirklich schwer erkämpftes und stolzmachender akademischer Grad, nicht mal den habe ich gewürdigt, derweil ich war bereits über 50, habe nebenbei einen Job geschupft der echt nicht easy ist, habe mich in Bereiche binnen kürzester Zeit eingelesen, habe Aufgaben gelöst die ich nicht mal angedacht hatte, habe ein Zeitmanagement eingehalten dass jeden Projektmanagementwissenden erblassen lassen würde uvm.

 

Aber damit ist Schluss  - unabhängig davon was Andere von mir denken - ich bin stolz auf mich. Ich bin auch stolz auf mich wenn ich 3kg mehr auf den Rippen habe, weil ich ein wertvoller, interessanter Mensch bin.

 

Dies alles kann ich in unserem Garten spüren, ich kann die Pracht der Farben unserer Blumen bewundern, ich kann unserem Gemüse beim Wachsen zusehen, ich kann sogar die Schönheit unseres Unkrautes erkennen.

 

Wie das kommt ? Einfach mal inne halten - einfach mal versuchen zu spüren was wie auf einen wirkt. Und so blöd die Zeit gerade ist - die Einschränkungen durch Corona haben mir die Möglichkeit dafür gegeben, weil alles andere runtergefahren war, weil das Schnicki Schnacki rundherum für einige wenige Wochen nicht mehr da war - ausgeblendet!!!

 

Ich dachte zwar immer von mir, ich würde mir aus dem Gedönse rundherum wenig machen, aber tatsächlich erst als es nicht möglich war Gedöns zu konsumieren wurde es stiller, und friedlicher für mich.

 

Die Blütenpracht und meine ersten Gehversuche als "Künstlerin" könnt ihr den Bildern entnehmen.

 

Jetzt aber zu den Fotos - wie immer am Besten in einem eigenen Link öffnen:

https://www.dropbox.com/sh/qazb3tstbr0b2m6/AACDc_-NhNJKxyZLw-gPv3oZa?dl=0