Wir laufen jetzt also nicht nur mit MNS herum, nein seit 25.1.2021 haben wir im öffentlichen Raum, in den Supermärkten etc. eine FFP2-Maske zu tragen.
Ich - privilegiert wie mich manche bezeichnen - darf mein medizinischen Rückentraining weiterhin besuchen - ab 25.1. eben mit FFP2-Maske. Ist das einfach für mich - NEIN - bin ich trotzdem dankbar - ABSOLUT.
Ich hatte diese Woche 5 Tage lang kein Zeitfenster um trainieren zu gehen und mein Rücken lässt mich das ganz deutlich spüren. Deswegen akzeptiere ich die Maske und bin dankbar für jedes Training das ich machen darf. Spannend finde ich auch, dass Diejenigen die noch im Juni 2020 als wir wieder dort trainieren durften aber eben mit MNS, die, die von Beginn an nur geraunzt haben - sie bekommen keine Luft, der MNS ist ein Blödsinn, eine Frechheit sie wollen ihr Geld retour weil mit dem Fetzen geht das nicht usw.. also die waren mit MSN eine zeitlang trainieren und haben immer wieder versucht mit Fahne auf Halbmast sprich den Schutz unter der Nase, die anwesenden Therapeuten auszutricksen.
Mit den Monaten wurden es aber immer mehr Mittrainierende die die Anderen auf ihren Fauxpas aufmerksam gemacht hatten und die mit Engelsgeduld erklärenden Therapeut*innen die niemals müde wurden darauf hinzuweisen, dass nur ein einziger Covid-Fall die ganze Anstalt für Wochen lahmlegen würde und niemand mehr trainieren oder behandeln kommen könnte.
Jetzt als bekannt wurde ab 25.1. kommt die FFP2 war kaum jemand noch beim sudern. Ich habe genau nur ein Gespräch einer Trainierenden gehört, die meinte, also Crosstrainer zum Aufwärmen mit FFP2 geht garnicht - eine Zumutung quasi. Heute morgen stand sie aber schon drauf, weil sie brauchts ja für die Bewegung (jo eh).
Es sind aber auch deutlich weniger Trainierende - ich hab den Physio dort gefragt, er geht von einem Rückgang von 30-35% aus, mit FFP2 sind es nochmal zirka 15% weniger.
Aktuelle persönliche Conclusio auf dem Gebiet - zumindest beim Sport passiert eine natürliche Auslese ;)
Was mich zu einem weiteren Punkt führt der für mein Dafürhalten nicht ganz rund läuft. Ich - wie viele andere Wiener*innen eben auch, haben als eine der wenigen Alternativen um raus zu kommen eben auch Spaziergänge in der Umgebung.
Alte Donau bei Sonnenschein ob Sommer oder Winter haben wir schon aufgegeben - viel zu kuschelig. Und es gibt nach wie vor neuralgische Stellen - zb. die Punschausschank TO GO bei diversen Lokalen. Es ist erlaubt, es darf geschehen, aber ich mag halt nicht bei 150 Leuten vorbeigehen müssen, wenn ich es mir aussuchen kann.
Also hatte ich vergangene Woche an einem kalten aber trockenen Tag die Idee - gehen wir doch den Nasenweg rauf - kann ja nicht so viel los sein? Tja wie soll ich sagen, beim Raufgehen, noch schwer mit den Höhenmetern beschäftigt, ist es uns nur stellenweise aufgefallen, dass da Gruppierungen von 10 und mehr Personen unterwegs waren - egal, ist ja draußen.
Oben aber hat mir Hans nach keiner Minute auf der Aussichtsplattform gesagt, er geht jetzt wieder es sind zu viele Menschen dort. Und in der Tat - also 2m Abstand waren nicht mehr möglich, manchmal nicht mal mehr der Babyelefant.
Ist halt in einer Großstadt wie Wien mit 2 Mio. Einwohner*innen auch nicht ganz leicht Plätzchen zu finden wo man ein wenig Abstand halten kann. Die Betonrouten die wir in den vergangenen Monaten abgegangen sind, ja da waren wir ziemlich alleine, es war aber auch grottenhäßlich!!!
Vielleicht sollte es für Ausflugsziele ähnliche Überlastungsinfos geben, wie für die Schigebiete. Die haben zwar noch dazu das Problem mit dem Individualverkehr und wohin mit den ganzen Autos, aber das ist vielleicht sogar noch sicherer coronatechnisch, als mit den Öffis und deren verlängerten Abständen auch zu Stoßzeiten zu fahren.
Ich komme zu einem Punkt der mich auf eine besondere Weise berührt und über den ich wenig reden kann. In der Nacht von 27 auf 28.1.21 wurden 3 gemäß der Medien gut integrierte Kinder in ihre Ursprungsländer abgeschoben, die sie größtenteils garnicht kennen bzw. deren Sprache sie laut offiziellen Stellen auch wenig sprechen.
Laut den offiziellen Papieren und Prüfungen gab es in diesen Fällen bereits seit Jahren negative Asylbescheide, dennoch konnten die betroffenen Personen in Österreich verbleiben. Ich möchte das garnicht bestreiten, ich habe keinen Einblick in diese Unterlagen, aber ich frage mich schon WARUM können Familien dann mehr als 10 Jahre in Österreich bleiben, sich hier ein neues Leben aufbauen, offensichtlich gut eingegliedert sein und von einem Moment auf den Anderen abgeschoben werden?
Dies ist die dramatische - menschliche Seite. Parallel dazu schieben sich aktuell in den Medien sämtliche Politiker*innen gegenseitig den Schwarzen Peter zu. Innenminister Nehammer sagt es war eine gerichtliche Entscheidung und rückt das Problem weg von seiner Partei hin zum Justizministerum und den Grünen, Kanzler Kurz bleibt bei seiner harten Linie, die er aber in versöhnliche und bitte vollkommen nachvollziehbare Entscheidungen FÜR Österreich einmantelt, was er ja auch schon auf anderen Gebieten gezeigt hat (Moria zb. )
Bundeskanzler Van der Bellen, den ich sehr schätze, spricht NACH der Abschiebung von Unverantwortlichkeit und Unverständnis.
Lauter Aussagen die man sich so sparen kann.
Wir leben mitten in einer Pandemie und haben nichts Besseres zu tun als Menschen, die offensichtlich Niemanden etwas tun, die sich hier ein neues Leben geschaffen haben, die Kinder sind, aus unserem Land zu bringen. Ich schäme mich zu tiefst dafür.
Fehlt uns für diese Menschen das Geld oder was ist der Grund?
Dann darf ich an dieser Stelle in Richtung der aktuellen Regierung gerne die Frage stellen:
Warum bitte führen wir dann nicht wieder eine Vermögensteuer ein? Oder Erbschaftsteuer? Vielleicht könnten wir es uns dann leisten, etwas menschlicher zu sein und zu teilen !!!
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